Behandlungsplan in der Kieferorthopädie: So läuft die Behandlung ab
16. Oktober 2024Behandlungsplan in der Kieferorthopädie: So läuft die Behandlung ab
Die Entscheidung für eine kieferorthopädische Behandlung ist der erste Schritt zu einem gesunden und ästhetischen Lächeln. Doch wie sieht der Behandlungsplan in der Kieferorthopädie aus? Welche Schritte sind notwendig, um Zahn- und Kieferfehlstellungen zu korrigieren? In diesem Beitrag erfahren Sie alles über den Ablauf einer kieferorthopädischen Behandlung, von der ersten Diagnose bis zur finalen Retentionsphase.
1. Die erste Untersuchung: Der Startschuss zur Behandlung
Am Beginn jeder kieferorthopädischen Behandlung steht eine umfassende Erstuntersuchung. Hierbei überprüft der Kieferorthopäde die Zahnstellung, die Kieferfunktion und den Biss. Diese klinische Untersuchung bildet die Grundlage für die weitere Planung und gibt Aufschluss darüber, ob und welche Maßnahmen zur Korrektur der Zahn- oder Kieferfehlstellung notwendig sind.
2. Diagnose: Röntgen, Fotos und Abdrücke
Um einen genauen Behandlungsplan zu erstellen, sind detaillierte Diagnoseverfahren erforderlich. Diese umfassen:
- Röntgenaufnahmen: Panoramaröntgen und Fernröntgen zeigen die Position der Zähne, den Kieferknochen und eventuelle Fehlstellungen im Profil.
- Fotos: Bilder des Gesichts und der Zähne helfen, den Verlauf der Behandlung zu dokumentieren.
- Abdrücke oder Scans: Mithilfe von Zahnabdrücken oder digitalen Intraoralscans werden Modelle der Zähne erstellt, um die Zahnstellung und Kieferverhältnisse präzise zu erfassen.
3. Erstellung des individuellen Behandlungsplans
Auf Basis der diagnostischen Daten erstellt der Kieferorthopäde einen individuellen Behandlungsplan. Dieser Plan enthält alle wesentlichen Informationen zur Behandlung:
- Art der Fehlstellung: Der Plan beschreibt die genaue Zahn- oder Kieferfehlstellung, die behandelt werden soll (z. B. Überbiss, Kreuzbiss, Engstand).
- Geplante Apparaturen: Je nach Art der Fehlstellung können verschiedene Apparaturen eingesetzt werden, wie feste Zahnspangen, herausnehmbare Spangen oder Aligner (z. B. Invisalign).
- Behandlungsdauer: Die geschätzte Dauer der Behandlung variiert je nach Schweregrad der Fehlstellung, beträgt jedoch in der Regel zwischen 12 und 36 Monaten.
- Behandlungsziele: Der Plan legt die genauen Ziele der Behandlung fest, wie die Verbesserung der Zahnstellung, des Bisses und der Funktion des Kiefers.
4. Die aktive Behandlungsphase: Zahnspangen und Aligner
Sobald der Behandlungsplan erstellt und mit dem Patienten besprochen wurde, beginnt die aktive Behandlungsphase. Hier werden die vereinbarten kieferorthopädischen Apparaturen eingesetzt, um die Zähne schrittweise in die gewünschte Position zu bringen.
- Feste Zahnspangen: Brackets und Drähte üben kontinuierlich Druck auf die Zähne aus, um sie zu bewegen. Der Kieferorthopäde passt die Drähte in regelmäßigen Abständen an, um den Fortschritt zu optimieren.
- Aligner (Invisalign): Bei dieser Methode tragen Patienten durchsichtige, herausnehmbare Zahnschienen, die in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Jede Schiene bringt die Zähne ein Stück näher an die gewünschte Position.
5. Regelmäßige Kontrolltermine
Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrolltermine unerlässlich, um den Fortschritt zu überprüfen und die Apparaturen anzupassen. Diese Termine finden in der Regel alle 4 bis 8 Wochen statt und beinhalten:
- Anpassung der Zahnspange oder Aligner: Der Kieferorthopäde stellt sicher, dass die Apparaturen korrekt sitzen und den gewünschten Effekt erzielen.
- Überprüfung des Fortschritts: Mithilfe von Fotos oder Röntgenbildern wird der Behandlungsfortschritt dokumentiert und bei Bedarf der Behandlungsplan angepasst.
- Anpassung des Behandlungsplans: Wenn unerwartete Probleme auftreten oder die Zähne schneller/langsamer reagieren, kann der Kieferorthopäde den Plan anpassen.
6. Die Retentionsphase: Stabilisierung des Ergebnisses
Nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase beginnt die Retentionsphase. In dieser Phase wird das erzielte Ergebnis stabilisiert, um zu verhindern, dass sich die Zähne wieder in ihre ursprüngliche Position zurückbewegen. Hierbei kommen sogenannte Retainer zum Einsatz:
- Feste Retainer: Ein dünner Draht wird dauerhaft auf die Rückseite der Zähne geklebt, um sie in ihrer neuen Position zu halten.
- Herausnehmbare Retainer: Diese Kunststoffschienen werden in der Regel nachts getragen und verhindern, dass sich die Zähne verschieben.
Die Retentionsphase kann mehrere Jahre andauern und ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung.
Fazit
Ein individueller Behandlungsplan ist der Schlüssel zum Erfolg in der Kieferorthopädie. Von der ersten Diagnose über die aktive Behandlungsphase bis hin zur Retention – jeder Schritt wird sorgfältig geplant und überwacht, um die bestmöglichen Ergebnisse für den Patienten zu erzielen. Mit modernen Apparaturen wie Zahnspangen und Alignern können Zahn- und Kieferfehlstellungen effektiv korrigiert und das Lächeln nachhaltig verbessert werden.