Wie läuft die erste kieferorthopädische Untersuchung ab?

29. Juni 2025

Der erste Schritt zu geraden Zähnen – was erwartet dich beim ersten Termin?

Die erste kieferorthopädische Untersuchung ist ein wichtiger Meilenstein – sei es bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen. Sie dient der Orientierung, ob und wann eine Zahn- oder Kieferregulierung erforderlich ist, welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen und wie die nächsten Schritte aussehen.

Viele Patienten – vor allem Kinder – kommen mit gemischten Gefühlen zur ersten Untersuchung. Umso wichtiger ist ein transparenter, entspannter Ablauf. In der Regel verläuft der Termin schmerzfrei, ohne Eingriffe – stattdessen stehen ausführliche Gespräche, Diagnostik und Beratung im Vordergrund.

 

Was passiert bei der ersten Untersuchung?

 

Begrüßung und Anamnese

Zunächst erfolgt ein persönliches Gespräch: Welche Beschwerden bestehen? Wurde vom Zahnarzt eine Überweisung ausgestellt? Gibt es Vorerkrankungen, Allergien oder Besonderheiten bei der Zahnentwicklung? Diese Informationen helfen dem Kieferorthopäden, ein genaues Bild zu gewinnen.

 

Klinische Untersuchung

Im Anschluss wird die Mund- und Kiefersituation genau betrachtet. Dabei achtet der Fachzahnarzt auf:

  • Zahnstellung und Engstände
  • Durchbruch der bleibenden Zähne
  • Fehlbisse (z. B. Kreuz-, Über- oder Tiefbiss)
  • Kieferform und -lage
  • Mundschluss und Zungenlage
  • Kiefergelenkfunktion

 

Fotodokumentation und Abdrücke

In den meisten Fällen werden Fotos von Zähnen, Profil und Gesicht gemacht, um den Status zu dokumentieren. Zudem können Abdrücke oder digitale Scans genommen werden, die für die genaue Planung notwendig sind. Moderne Praxen setzen dabei auf 3D-Intraoralscanner – schnell, komfortabel und ohne Würgereiz.

 

Röntgenaufnahmen

Zur vollständigen Beurteilung sind häufig Röntgenbilder nötig – etwa eine Panoramaschichtaufnahme oder eine Fernröntgenseitenaufnahme. Sie zeigen unter anderem, ob alle Zähne angelegt sind, wie die Wurzeln verlaufen und wie das Kieferwachstum eingeschätzt wird.

 

Beratungsgespräch – individuell, ehrlich und transparent

Nachdem alle Informationen vorliegen, erfolgt das persönliche Beratungsgespräch. Hier geht es nicht nur um medizinische Fakten, sondern auch um deine Wünsche, Ängste und Erwartungen. Der Kieferorthopäde erläutert, ob eine Behandlung notwendig ist, welche Optionen es gibt und wann der ideale Zeitpunkt für den Start ist.

Dabei wird auch besprochen:

  • Welche Spangenarten infrage kommen (feste Spange, Aligner, herausnehmbare Geräte)
  • Wie lange die Behandlung voraussichtlich dauert
  • Wie häufig Kontrolltermine nötig sind
  • Was du im Alltag beachten solltest
  • Welche Kosten auf dich zukommen könnten

 

Die ersten Entscheidungen – muss sofort behandelt werden?

Nicht immer ist eine sofortige Behandlung notwendig. Gerade bei Kindern im Wechselgebiss kann es sinnvoll sein, noch einige Monate zu beobachten. Dann wird ein erneuter Kontrolltermin vereinbart, um das Wachstum zu verfolgen.

Manchmal reicht auch eine einfache, kurze Frühbehandlung aus, um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Die Entscheidung fällt immer individuell – unter Berücksichtigung von Funktion, Ästhetik und Alltagstauglichkeit.

 

Was ist für den ersten Termin wichtig zu wissen?

 

Dauer des Termins

Plane für die erste Untersuchung etwa 45–60 Minuten ein. Je nach Alter, Diagnostik und Gesprächsbedarf kann es auch etwas länger dauern – insbesondere bei komplexen Ausgangslagen.

 

Was du mitbringen solltest

  • Überweisung vom Zahnarzt (wenn vorhanden)
  • Röntgenbilder oder Vorbefunde (falls schon vorhanden)
  • Versichertenkarte und ggf. Bonusheft
  • Liste mit Fragen oder Besonderheiten

 

Kinder und Eltern gemeinsam

Bei Kindern ist es wichtig, dass Eltern aktiv am Termin teilnehmen. Fragen zu Behandlungsdauer, Schulalltag, Sport oder Tragekomfort sind für viele Familien entscheidend. Ein offenes Gespräch schafft Sicherheit – auch für die kleinen Patienten.

 

Wie geht es nach dem ersten Termin weiter?

Wenn eine Behandlung empfohlen wird und du dich entscheidest, sie durchzuführen, folgt im nächsten Schritt die sogenannte Behandlungsplanung. Dabei wird:

  • ein individueller Plan erstellt
  • die Dokumentation vervollständigt
  • ggf. ein Heil- und Kostenplan für die Krankenkasse vorbereitet
  • der Beginn der Behandlung abgestimmt

Der Start kann wenige Wochen später erfolgen – je nach Aufwand und Vorbereitungszeit. Vor dem Einsetzen der Spange gibt es erneut Gelegenheit, Fragen zu klären und sich auf die erste Phase einzustellen.

 

Fazit – Die erste Untersuchung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung

Die erste kieferorthopädische Untersuchung ist unverbindlich, schmerzfrei und dient vor allem der Aufklärung. Sie bietet die Möglichkeit, potenzielle Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen, Behandlungsbedarf einzuschätzen und individuelle Lösungen zu finden.

Wer sich gut vorbereitet und offen in den Termin geht, schafft die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein erfolgreiches Behandlungsergebnis.

Du möchtest mehr zur Erstuntersuchung wissen oder direkt einen Termin vereinbaren? Nutze unsere Kontaktseite – wir freuen uns auf dich.