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Welche Gründe gibt es für einen Besuch beim Kieferorthopäden?

16. Oktober 2024

Welche Gründe gibt es für einen Besuch beim Kieferorthopäden?

Kieferorthopäden sind auf die Diagnose und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen spezialisiert. Doch viele Menschen wissen nicht, wann der richtige Zeitpunkt für einen Besuch beim Kieferorthopäden ist oder welche Symptome auf ein kieferorthopädisches Problem hinweisen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Gründe es für einen Besuch beim Kieferorthopäden gibt und wann eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll ist.

1. Zahnfehlstellungen

Einer der häufigsten Gründe für einen Besuch beim Kieferorthopäden sind Zahnfehlstellungen. Diese können genetisch bedingt oder durch äußere Einflüsse verursacht sein. Zu den häufigsten Zahnfehlstellungen gehören:

Überbiss: Die oberen Schneidezähne stehen deutlich vor den unteren Zähnen. Ein Überbiss kann zu funktionellen Problemen beim Kauen und Sprechen führen und das Risiko von Verletzungen an den oberen Zähnen erhöhen.

Unterbiss: Bei einem Unterbiss ragen die unteren Zähne vor die oberen, was das Kauen und Sprechen erschwert und das Erscheinungsbild des Gesichts verändern kann.

Kreuzbiss: Ein Kreuzbiss liegt vor, wenn die oberen Zähne seitlich oder nach hinten verschoben sind, sodass sie die unteren Zähne nicht korrekt überlappen. Dies kann die Kieferentwicklung beeinträchtigen und zu Kiefergelenksproblemen führen.

Engstände: Wenn im Kiefer nicht genug Platz für alle Zähne ist, können diese übereinander wachsen oder schief stehen. Ein Engstand erschwert die Zahnpflege und erhöht das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen.

Lückenstand: Bei zu viel Platz im Kiefer entstehen Lücken zwischen den Zähnen. Auch dies kann ästhetische und funktionelle Probleme verursachen.

2. Kieferfehlstellungen

Nicht nur die Zähne können Fehlstellungen aufweisen, auch der Kiefer kann sich nicht optimal entwickeln. Dies betrifft häufig das Verhältnis von Ober- und Unterkiefer. Zu den häufigsten Kieferfehlstellungen gehören:

Rückbiss (Distalbiss): Der Oberkiefer ist im Vergleich zum Unterkiefer zu weit nach vorne positioniert. Dies kann das Kauen und Sprechen beeinträchtigen und die Ästhetik des Gesichts beeinflussen.

Vorbiss (Mesialbiss): Beim Vorbiss steht der Unterkiefer vor dem Oberkiefer. Dies kann ebenfalls funktionelle und ästhetische Probleme verursachen.

Offener Biss: Der offene Biss tritt auf, wenn die oberen und unteren Schneidezähne beim Zusammenbeißen keinen Kontakt zueinander haben. Dies kann das Abbeißen von Nahrung erschweren und zu Sprachproblemen führen.

Eine Kieferfehlstellung kann nicht nur das Kauen und Sprechen beeinträchtigen, sondern auch zu Schmerzen im Kiefergelenk führen und das Risiko für Zahnverschleiß erhöhen.

3. Kiefergelenksprobleme (CMD)

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Funktionsstörung des Kiefergelenks, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Diese Störung betrifft oft das Kiefergelenk selbst, die umgebende Muskulatur oder die Kaumuskulatur. Zu den Symptomen von CMD gehören:

Kiefergelenksschmerzen: Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks oder der Kiefermuskulatur, die beim Kauen, Sprechen oder Öffnen des Mundes auftreten.

Knacken oder Knirschen: Ein häufiges Knacken oder Knirschen im Kiefergelenk, das besonders beim Öffnen oder Schließen des Mundes hörbar ist.

Verspannungen und Kopfschmerzen: CMD kann zu Verspannungen im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich sowie zu chronischen Kopfschmerzen führen.

Eingeschränkte Mundöffnung: Bei schwerer CMD kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Kiefers kommen, sodass der Mund nur noch schwer geöffnet oder geschlossen werden kann.

Wenn Sie diese Symptome bemerken, ist ein Besuch beim Kieferorthopäden ratsam, um eine CMD abzuklären und gegebenenfalls eine Therapie zu beginnen.

4. Zähneknirschen (Bruxismus)

Zähneknirschen ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen kann. Es tritt meist nachts auf und führt dazu, dass die Zähne stark aneinandergepresst und bewegt werden. Langfristig kann Zähneknirschen zu:

Zahnabnutzung: Durch das ständige Aneinanderreiben der Zähne werden diese übermäßig abgenutzt.

Schmerzen im Kiefer und Kiefergelenk: Zähneknirschen kann zu Verspannungen und Schmerzen im Kieferbereich führen.

Kopfschmerzen und Verspannungen: Durch die permanente Anspannung der Kaumuskulatur kann es zu Kopfschmerzen und Verspannungen im Nackenbereich kommen.

Ein Kieferorthopäde kann eine Aufbissschiene anfertigen, die das Zähneknirschen verhindert und den Kiefer entlastet.

5. Vorbereitung auf Zahnersatz oder Implantate

Bevor Zahnersatz oder Implantate eingesetzt werden, kann es notwendig sein, eine kieferorthopädische Behandlung durchzuführen, um die Zähne optimal auszurichten. Eine Zahnkorrektur sorgt dafür, dass der Zahnersatz oder das Implantat perfekt passt und die umgebenden Zähne nicht belastet werden.

6. Ästhetische Gründe

Viele Menschen entscheiden sich aus ästhetischen Gründen für einen Besuch beim Kieferorthopäden. Ein schönes, gerades Lächeln steigert das Selbstbewusstsein und kann einen positiven Einfluss auf das persönliche und berufliche Leben haben. Ob durch Aligner, feste Zahnspangen oder andere moderne Behandlungsmethoden – die Korrektur von Zahnfehlstellungen ist heute in jedem Alter möglich.

Fazit

Es gibt viele Gründe für einen Besuch beim Kieferorthopäden – von Zahnfehlstellungen und Kiefergelenksproblemen bis hin zu ästhetischen Wünschen. Wenn Sie Probleme beim Kauen, Sprechen oder Kieferbeschwerden haben oder sich einfach ein gerades, gesundes Lächeln wünschen, ist eine kieferorthopädische Beratung der richtige Schritt. Sprechen Sie mit einem Kieferorthopäden, um herauszufinden, welche Behandlung für Sie am besten geeignet ist.