Zahnfleischbluten istochphoto.com | Marina Demeshko

Was ist bei häufigem Zahnfleischbluten zu beachten?

29. Juni 2025

Zahnfleischbluten – harmlos oder ernstzunehmendes Symptom?

Zahnfleischbluten gehört zu den häufigsten Beschwerden während einer kieferorthopädischen Behandlung. Besonders bei festen Zahnspangen sind Reizungen durch Brackets, Drähte und eingeschränkte Reinigung keine Seltenheit. Doch so harmlos das Bluten beim Zähneputzen auch erscheinen mag – es ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

In den meisten Fällen steckt eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) dahinter, die durch bakterielle Beläge verursacht wird. Unbehandelt kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln, die das Zahnfleisch nachhaltig schädigt. Deshalb sollte bei häufigem Zahnfleischbluten nicht gezögert, sondern gezielt gehandelt werden.

 

Ursachen für Zahnfleischbluten bei Spangenträgern
 

Plaqueansammlung durch erschwerte Reinigung

Feste Spangen machen das Zähneputzen deutlich anspruchsvoller. Rund um die Brackets entstehen schwer erreichbare Stellen, in denen sich bakterielle Beläge sammeln. Wird hier nicht gründlich gereinigt, entzündet sich das Zahnfleisch – und beginnt zu bluten.
 

Mechanische Reizung durch Drähte oder Brackets

Manchmal drückt ein Draht auf das Zahnfleisch oder ein Bracket reibt an einer empfindlichen Stelle. Diese mechanische Belastung kann das Gewebe reizen und zu punktuellem Bluten führen – meist begleitet von Schmerzen oder Druckgefühl.

 

Hormonelle Veränderungen

Bei Jugendlichen spielen auch hormonelle Umstellungen eine Rolle. Das Zahnfleisch reagiert sensibler, schwillt schneller an und ist anfälliger für Blutungen – besonders in Kombination mit mangelhafter Mundhygiene.

 

Allgemeine Grunderkrankungen oder Mangelzustände

Vitamin-C-Mangel, Diabetes oder bestimmte Medikamente können Zahnfleischbluten verstärken. In solchen Fällen ist eine enge Abstimmung mit dem behandelnden Arzt sinnvoll.

 

So erkennst du entzündetes Zahnfleisch frühzeitig

  • Zahnfleisch wirkt gerötet und geschwollen
  • Blutet bei Berührung oder beim Putzen
  • Leichter Schmerz oder Druckgefühl
  • Mundgeruch trotz regelmäßigem Putzen
  • Geschmack von Blut im Mund
  • Diese Symptome sollten nicht ignoriert, sondern zeitnah abgeklärt werden.

 

Was tun bei regelmäßigem Zahnfleischbluten?

 

Gründliche und sanfte Reinigung

Gerade entzündetes Zahnfleisch braucht sorgfältige Pflege – auch wenn es blutet. Viele vermeiden das Putzen aus Angst vor Schmerzen, doch das verschärft das Problem. Stattdessen:

  • Mit weicher Zahnbürste oder Schallzahnbürste reinigen
  • Leichten Druck verwenden, aber gründlich sein
  • Einbüschelbürsten und Interdentalbürsten gezielt einsetzen
  • Zahnseide oder Zahnseidenhalter regelmäßig verwenden

 

Antibakterielle Mundspülung verwenden

Chlorhexidinhaltige Spülungen wirken stark entzündungshemmend – sie sollten jedoch nur kurzzeitig und in Rücksprache mit dem Kieferorthopäden genutzt werden. Als Alternative eignen sich fluoridhaltige oder pflanzliche Spülungen mit Kamille, Salbei oder Myrrhe.

 

Professionelle Zahnreinigung vereinbaren

Bei wiederkehrendem Zahnfleischbluten kann eine professionelle Reinigung helfen, hartnäckige Beläge zu entfernen und Entzündungsherde zu beseitigen. Während einer kieferorthopädischen Behandlung sind kürzere Intervalle – z. B. alle 3 bis 6 Monate – sinnvoll.

 

Störende Spangenelemente anpassen lassen

Wenn ein Drahtende stört oder ein Bracket ständig auf das Zahnfleisch drückt, kann das korrigiert werden. Spreche solche Beschwerden direkt in der Praxis an – oft lässt sich schon mit einer kleinen Anpassung eine große Erleichterung erzielen.

 

Ernährung und Lebensstil spielen eine Rolle

 

Zucker reduzieren, Vitaminzufuhr optimieren

Zucker fördert die Vermehrung entzündungsfördernder Bakterien. Gleichzeitig brauchen Zahnfleisch und Immunsystem Mikronährstoffe wie Vitamin C, Vitamin D und Zink. Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst, Gemüse und wenig Süßigkeiten unterstützt die Mundgesundheit.

 

Auf Rauchen verzichten

Nikotin schädigt die Durchblutung des Zahnfleischs und schwächt das Immunsystem. Gerade während der kieferorthopädischen Behandlung ist das Risiko für Entzündungen dadurch erhöht – Zahnfleischbluten wird häufiger und schwerer heilbar.

 

Wann zum Kieferorthopäden?

Du solltest nicht zögern, einen Termin zu vereinbaren, wenn:

  • das Zahnfleisch täglich oder stark blutet
  • Schmerzen oder Schwellungen auftreten
  • du Reizungen durch Spangenelemente vermutest
  • sich die Symptome trotz guter Pflege nicht bessern
  • Eine frühzeitige Kontrolle kann ernste Komplikationen verhindern – und dein Behandlungsergebnis schützen.

 

Fazit – Zahnfleischbluten ist behandelbar

Häufiges Zahnfleischbluten während einer kieferorthopädischen Behandlung ist kein Grund zur Sorge – aber ein klarer Hinweis, dass etwas beachtet werden muss. Mit der richtigen Mundhygiene, gezielten Produkten und regelmäßiger Kontrolle lassen sich Beschwerden gut in den Griff bekommen.

Wenn du Unterstützung brauchst oder dir unsicher bist, worauf du achten musst, melde dich gern über unsere Kontaktseite – wir helfen dir schnell und unkompliziert weiter.