Kieferorthopädie bei Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis, Sjögren)

Autoimmunerkrankungen und ihre Auswirkungen im Mundraum

Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder das Sjögren-Syndrom betreffen dabei nicht nur Gelenke oder Schleimhäute, sondern können auch Zähne, Zahnfleisch und Kiefergelenke beeinflussen.

Häufige Folgen sind entzündliche Prozesse, reduzierte Speichelproduktion, erhöhte Kariesanfälligkeit und eine erhöhte Empfindlichkeit des Zahnhalteapparates. Diese Faktoren müssen bei jeder kieferorthopädischen Behandlung sorgfältig berücksichtigt werden.

Ist Kieferorthopädie bei Autoimmunerkrankungen möglich?

Grundsätzlich gilt: Ja, Kieferorthopädie ist auch bei Autoimmunerkrankungen möglich, jedoch nur mit angepasster Planung. Eine aktive Grunderkrankung oder entzündliche Schübe erfordern besondere Vorsicht, da Zahnbewegungen den Zahnhalteapparat zusätzlich belasten können.

Entscheidend ist eine stabile Krankheitsphase. In enger Abstimmung mit den behandelnden Fachärzten wird geprüft, ob und in welchem Umfang eine Zahnkorrektur sinnvoll und sicher durchgeführt werden kann.

Besondere Herausforderungen bei rheumatoider Arthritis

Rheumatoide Arthritis betrifft häufig auch das Kiefergelenk. Entzündungen, Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen können die Funktion des Kausystems beeinträchtigen. Eine falsche Bisslage kann diese Beschwerden zusätzlich verstärken.

Die Kieferorthopädie kann hier unterstützend wirken, indem sie den Biss harmonisiert und Fehlbelastungen reduziert. Dabei werden besonders geringe Kräfte eingesetzt, um Gelenke und Gewebe nicht zusätzlich zu reizen.

Sjögren-Syndrom und kieferorthopädische Therapie

Beim Sjögren-Syndrom ist die reduzierte Speichelproduktion eine zentrale Herausforderung. Ein trockener Mund erhöht das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen und Schleimhautreizungen.

In solchen Fällen sind herausnehmbare, gut zu reinigende Systeme wie Aligner häufig besser geeignet als feste Zahnspangen. Eine intensive Begleitung der Mundhygiene ist unerlässlich, um die Zahngesundheit während der Behandlung zu schützen.

Individuelle Planung und schonende Methoden

In der Praxis von Dr. Barloi wird bei Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen besonders sorgfältig geplant. Digitale Diagnostik, reduzierte Kraftsysteme und engmaschige Kontrollen sorgen für maximale Sicherheit.

Ziel ist es, funktionelle Verbesserungen zu erreichen, ohne den Körper unnötig zu belasten. Oft stehen nicht ästhetische Korrekturen im Vordergrund, sondern die Entlastung von Kiefergelenken und Muskulatur.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Eine erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung bei Autoimmunerkrankungen erfordert häufig die Zusammenarbeit mit Rheumatologen, Hausärzten oder Zahnärzten. Informationen zu Medikation, Krankheitsverlauf und Belastbarkeit fließen in die Therapieplanung ein.

Diese enge Abstimmung erhöht die Sicherheit der Behandlung und trägt zu stabilen, nachhaltigen Ergebnissen bei.

Häufige Fragen zu Kieferorthopädie bei Autoimmunerkrankungen

Ist eine Zahnkorrektur bei Autoimmunerkrankungen riskant?
Nicht bei stabiler Erkrankung und sorgfältiger Planung.

Sind Aligner besser geeignet als feste Zahnspangen?
In vielen Fällen ja, da sie schonender und besser zu reinigen sind.

Muss die Behandlung bei Krankheitsschüben pausiert werden?
Ja, bei aktiven Entzündungen ist eine Pause sinnvoll.

Ist eine Behandlung auch im höheren Alter möglich?
Ja, sofern der Gesundheitszustand stabil ist.

Fazit: Individuelle Lösungen statt pauschaler Ausschluss

Autoimmunerkrankungen schließen eine kieferorthopädische Behandlung nicht aus. Mit angepassten Methoden, enger ärztlicher Abstimmung und schonender Planung lassen sich Zahn- und Bisskorrekturen sicher umsetzen.

Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen finden bei
Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock
kompetente Beratung, individuelle Diagnostik und auf ihre gesundheitliche Situation abgestimmte kieferorthopädische Konzepte.