
Was tun bei Schmerzen durch feste Zahnspangen?
11. Juni 2025Schmerzen durch feste Zahnspangen: Ursachen, Dauer und gezielte Hilfe
Warum entstehen Schmerzen bei festen Zahnspangen?
Feste Zahnspangen sind ein bewährtes Mittel, um Zahn- und Kieferfehlstellungen nachhaltig zu korrigieren. Durch den kontinuierlichen Druck, den die Brackets und Bögen auf die Zähne ausüben, entstehen gezielte Zahnbewegungen im Kieferknochen. Dieser biomechanische Reiz führt in den ersten Tagen oft zu einem Druckgefühl oder zu Schmerzen – eine normale Reaktion des Körpers auf die beginnende Umbauarbeit im Zahnhalteapparat.
Nicht nur die Zähne, sondern auch das umgebende Weichgewebe reagiert: Die Lippen, Wangeninnenseiten und die Zunge müssen sich erst an die ungewohnte Mechanik der Brackets und Drähte gewöhnen. Dadurch kann es zu Scheuerstellen, kleinen Verletzungen oder Entzündungen kommen. Auch nach den regelmäßigen Kontrollterminen, bei denen die Bögen nachgestellt werden, treten häufig erneute Beschwerden auf.
Die Schmerzintensität ist individuell unterschiedlich. Manche Patient:innen empfinden lediglich ein Spannungsgefühl, andere sprechen von einem ziehenden oder klopfenden Schmerz. Gerade bei sehr festen Korrekturen oder wenn gleich mehrere Zähne bewegt werden, ist das Schmerzempfinden meist stärker ausgeprägt.
Wie lange halten die Schmerzen an?
Typischerweise setzen die Schmerzen einige Stunden nach dem Einsetzen oder Nachstellen der Spange ein. Der Höhepunkt der Beschwerden liegt meist zwischen dem zweiten und dritten Tag. Danach lassen die Schmerzen in der Regel deutlich nach. Innerhalb von fünf bis sieben Tagen klingen sie bei den meisten Patient:innen vollständig ab. Bei sensiblen Personen oder komplexen Behandlungen kann die Anpassungszeit jedoch auch bis zu zwei Wochen betragen.
Wichtig: Halten die Schmerzen deutlich länger an oder verschlimmern sich sogar, sollte dies immer ärztlich abgeklärt werden.
Was hilft bei Schmerzen durch feste Zahnspangen?
Es gibt zahlreiche bewährte Methoden, um den Beschwerden entgegenzuwirken und die Anpassung zu erleichtern:
- Weiche Ernährung: Vermeide harte, zähe oder klebrige Nahrungsmittel. Greife zu Suppen, Kartoffelpüree, weich gekochtem Gemüse, Pasta, reifem Obst oder Quark.
- Kühlung: Kalte Getränke, gekühlte Lebensmittel oder ein Kühlpad auf der Wange lindern Schwellungen und reduzieren das Schmerzempfinden.
- Zahnspangenwachs: Das spezielle Wachs kann auf störende Brackets aufgetragen werden, um die Schleimhaut zu schützen.
- Sanfte Zahnpflege: Eine weiche Zahnbürste und fluoridhaltige Zahnpasta reinigen schonend und fördern die Heilung gereizter Stellen.
- Spülungen: Kamille, Salbei oder chlorhexidinhaltige Lösungen wirken entzündungshemmend und beruhigend.
- Schmerzmittel: In Absprache mit der Praxis kann die kurzfristige Einnahme von Ibuprofen oder Paracetamol sinnvoll sein – insbesondere bei sehr ausgeprägten Beschwerden.
Zudem empfiehlt es sich, in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Spange körperlich anstrengende Aktivitäten und Stress zu reduzieren, um dem Körper die notwendige Anpassungszeit zu geben.
Wann ist ein Besuch in der Praxis notwendig?
Nicht jeder Schmerz ist harmlos. Achte auf folgende Warnsignale:
- Die Schmerzen halten länger als 7 Tage an oder nehmen zu
- Du bemerkst Blutungen, offene Wunden oder stark entzündete Bereiche
- Ein Draht sticht in die Schleimhaut oder ein Bracket hat sich gelöst
- Es entstehen stechende, pulsierende Schmerzen beim Kauen
- Du bekommst Fieber oder geschwollene Lymphknoten im Kieferbereich
In solchen Fällen ist eine schnelle Rücksprache mit der Praxis Dr. Barloi ratsam. Hier werden kleinere Probleme schnell behoben, Wachs neu angepasst oder defekte Teile ersetzt.
Wie kannst du zukünftige Beschwerden vermeiden?
Auch vorbeugend kannst du viel tun:
- Nutze regelmäßig Zahnspangenwachs – besonders an neuen oder ungewohnten Stellen.
- Bereite dich auf Kontrolltermine vor: Plane ein bis zwei Tage Erholung ein.
- Lager gesunde, weiche Snacks vor, um in der akuten Phase nicht improvisieren zu müssen.
- Führe ein Schmerztagebuch, um wiederkehrende Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Erlerne Entspannungstechniken, um mit Druck- und Spannungsschmerzen besser umzugehen.
Fazit
Schmerzen durch feste Zahnspangen sind in der Anfangsphase normal, aber nicht unausweichlich. Mit der richtigen Vorbereitung, etwas Geduld und gezielter Selbstfürsorge lassen sich die Beschwerden gut kontrollieren. Und wenn es doch einmal komplizierter wird, steht dir das Team der Praxis Dr. Barloi mit Kompetenz und Empathie zur Seite. So wird deine kieferorthopädische Behandlung nicht nur erfolgreich, sondern auch so angenehm wie möglich.