
Welche Zahnspange ist die beste? Ein Überblick
09. April 2025Zahnspange ist nicht gleich Zahnspange – warum die Auswahl zählt
Die Entscheidung für eine Zahnspange ist heute komplexer als noch vor einigen Jahrzehnten. Denn längst gibt es nicht mehr nur die klassische feste Apparatur mit sichtbaren Metallbrackets. Stattdessen stehen inzwischen unterschiedliche Systeme zur Verfügung, die sich in ihrer Optik, Anwendung und Wirkweise teils stark unterscheiden. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das mehr Freiheit – aber auch mehr Entscheidungsbedarf. Dabei ist es wichtig zu wissen: Es gibt nicht die eine beste Zahnspange für alle, sondern nur die passende für den jeweiligen Einzelfall.
Die Auswahl hängt ab vom Alter, dem Schweregrad der Fehlstellung, ästhetischen Wünschen, beruflichen oder schulischen Anforderungen und der Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit. Was bei einem Kind im Wachstum ideal ist, kann bei einem Erwachsenen mit Vollzeitjob oder häufigen Kundenterminen ganz anders aussehen. In jedem Fall ist eine fundierte kieferorthopädische Beratung entscheidend, um die geeignete Methode zu finden.
Feste Zahnspangen – bewährte Lösung mit präziser Wirkung
Feste Zahnspangen bestehen aus Brackets, die dauerhaft auf die Zahnoberfläche geklebt werden, und einem Drahtbogen, der durch diese Brackets geführt wird. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Kraftübertragung über einen längeren Zeitraum hinweg und gelten daher als besonders wirksam bei komplexeren Zahnfehlstellungen. Die Brackets können aus Metall bestehen, es gibt aber auch zahnfarbene oder transparente Varianten für eine unauffälligere Optik.
Vor allem bei Jugendlichen sind feste Spangen weit verbreitet. Sie erfordern eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Kontrollen. Die Vorteile liegen in ihrer starken Wirkung und der Tatsache, dass sie rund um die Uhr aktiv sind – unabhängig vom Verhalten der Trägerin oder des Trägers. Dennoch sind sie nicht für jede Alltagssituation optimal, da sie sichtbar sind und z. B. bei bestimmten Sportarten oder Instrumenten Einschränkungen mit sich bringen können.
Aligner – fast unsichtbar und flexibel
Aligner sind herausnehmbare, transparente Schienen aus Kunststoff, die individuell angepasst werden. Sie bieten eine optisch unauffällige Möglichkeit zur Zahnkorrektur und sind daher besonders bei Erwachsenen beliebt. Sie lassen sich zum Essen und Zähneputzen herausnehmen, was viele Patient:innen als komfortabler empfinden. Der Erfolg einer Aligner-Behandlung hängt allerdings stark vom konsequenten Tragen ab – in der Regel mindestens 20 bis 22 Stunden täglich.
Sie eignen sich besonders bei leichten bis mittelschweren Fehlstellungen, bei denen keine ausgeprägten Rotationen oder komplexen Kieferbewegungen notwendig sind. Wer jedoch häufiger vergisst, die Schienen einzusetzen, sollte eher zu einer festen Spange greifen. Für manche Patient:innen ist zudem die Handhabung mit dem ständigen Herausnehmen und Reinigen im Alltag aufwendiger als gedacht.
Herausnehmbare Zahnspangen – flexibel und wachstumsorientiert
Diese Form wird vor allem bei Kindern in der Wachstumsphase eingesetzt. Herausnehmbare Spangen bestehen aus einer Kunststoffbasis mit individuell angepassten Drähten oder Schrauben. Sie beeinflussen nicht nur die Zahnstellung, sondern auch das Wachstum des Kiefers und können beispielsweise helfen, Kreuzbisse oder Platzmangel frühzeitig zu korrigieren. Die Tragezeit beträgt meist mehrere Stunden täglich – idealerweise auch nachts.
Entscheidend für den Erfolg ist das Mitwirken der jungen Patient:innen. Wird die Spange nicht regelmäßig getragen, bleibt der Behandlungserfolg aus. Deshalb ist bei dieser Methode eine gute Motivation und ein verständnisvolles Umfeld gefragt, das das Kind zum Mitmachen anregt.
Welche Rolle spielt die persönliche Lebenssituation?
Neben medizinischen Faktoren spielen im Alltag auch ganz persönliche Umstände eine Rolle. Wer beruflich viel spricht, vor Gruppen auftritt oder Kund:innenkontakt hat, empfindet eine unauffällige Zahnkorrektur oft als angenehmer. Für sportlich aktive Menschen wiederum kann es entscheidend sein, ob die Spange im Mund störanfällig ist. Auch Fragen zur Pflege und Reinigung sollten beachtet werden – schließlich verändert jede Spange die Mundhygiene-Routine.
Daher lohnt es sich, alle Rahmenbedingungen offen zu besprechen – etwa im Rahmen eines Beratungsgesprächs. Eine pauschale Empfehlung, welche Zahnspange „die beste“ sei, wäre unseriös. Vielmehr braucht es eine abgestimmte Lösung, die sich medizinisch wie persönlich gut in den Alltag integrieren lässt.
Fazit – Die beste Zahnspange ist die, die wirklich passt
Nicht die Technik bestimmt den Erfolg, sondern die Passung zur jeweiligen Person. Ob festsitzende Spange, herausnehmbare Apparatur oder transparente Aligner – jede Methode hat ihre Vorteile, ihre Einschränkungen und ihren idealen Einsatzbereich. Eine kieferorthopädische Untersuchung mit Diagnostik ist die Grundlage, um all diese Optionen zu bewerten. Wer eine Zahnkorrektur plant, sollte sich daher frühzeitig beraten lassen und gemeinsam mit Fachleuten entscheiden, welche Lösung medizinisch sinnvoll und im Alltag umsetzbar ist – z. B. in einer spezialisierten Praxis wie der von Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock.