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Wie oft muss ich zur Kontrolle bei Aligner-Behandlungen?

11. Juni 2025

Warum sind Kontrollen bei Aligner-Behandlungen so wichtig?

Auch wenn Aligner-Systeme wie Invisalign oder ClearCorrect durch ihre unauffällige Optik und flexible Handhabung überzeugen, darf nicht vergessen werden, dass es sich um eine medizinische Therapie handelt. Die Verantwortung liegt nicht nur in der Hand des Patienten – vielmehr braucht es die kontinuierliche Überwachung durch eine erfahrene kieferorthopädische Fachpraxis. Denn nur durch regelmäßige Kontrollen lässt sich feststellen, ob die Zähne wie geplant reagieren, ob der Behandlungsplan angepasst werden muss oder ob unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Zudem ermöglichen Kontrolltermine das rechtzeitige Erkennen von Problemen wie schlecht sitzenden Alignern, unerwarteten Zahnbewegungen, Reizungen oder kleinen Defekten. Auch Attachments, also kleine Halteelemente auf den Zähnen, können sich lösen und müssen eventuell neu angebracht werden. Ebenso wichtig ist die Durchführung von IPR (interproximale Schmelzreduktion), falls dies notwendig ist, um Platz für Zahnbewegungen zu schaffen. All diese Maßnahmen greifen nur, wenn sie regelmäßig überwacht werden.

 

Wie oft sind Kontrollen bei Alignern erforderlich?

Die Frequenz der Kontrollbesuche hängt stark vom individuellen Behandlungsverlauf, der Komplexität der Fehlstellung sowie dem verwendeten Aligner-System ab. Grundsätzlich lässt sich jedoch ein typischer Ablauf skizzieren:

  • Planung und Start: Zunächst erfolgt ein umfangreicher Beratungstermin mit Erstellung von Fotos, Röntgenbildern und einem digitalen Scan. Auf dieser Basis wird der Behandlungsplan erstellt.
  • Einsetztermin: Beim ersten Behandlungstermin erfolgt die Übergabe der ersten Schienen sowie die Einsetzung von Attachments und eine ausführliche Einweisung.
  • Regelmäßige Verlaufskontrollen: Alle 6 bis 8 Wochen, bei komplexeren Fällen oder notwendigen Zwischenschritten alle 4 Wochen. Dabei wird der aktuelle Zahnstatus mit der digitalen Planung abgeglichen.
  • Refinement-Phase: Am Ende oder bei Bedarf erfolgt ein weiterer Scan, um eventuell notwendige Nachbesserungen in einem zusätzlichen Zyklus durchzuführen.

Diese regelmäßigen Kontrollen dienen nicht nur der Qualitätssicherung, sondern auch der Motivation und dem Wohlbefinden der Patient:innen. Der Therapieerfolg hängt direkt mit der Einhaltung dieser Termine zusammen.

 

Was passiert bei einem Aligner-Kontrolltermin?

Ein Kontrolltermin bei einer Aligner-Behandlung ist kein kurzer Blick in den Mund, sondern ein strukturierter, medizinischer Check. Folgende Punkte gehören in der Regel dazu:

  • Überprüfung der Aligner-Passform: Sitzen die Schienen korrekt? Gibt es Druckstellen oder Lockerungen?
  • Vergleich mit dem digitalen Behandlungsplan: Entspricht die aktuelle Zahnstellung dem Plan, oder weichen bestimmte Bereiche ab?
  • Ausgabe der nächsten Aligner-Sets: Meist erhalten Patient:innen zwei bis vier Schienen im Voraus, die sie im gewohnten Rhythmus wechseln.
  • Attachment-Kontrolle: Alle kleinen Kunststoffknöpfchen werden auf Haltbarkeit geprüft und bei Bedarf erneuert.
  • IPR, falls notwendig: Bei Engständen kann etwas Zahnschmelz an den Kontaktpunkten entfernt werden, um Platz zu schaffen.
  • Besprechung von Beschwerden: Etwaige Schmerzen, Reibungen oder Schwierigkeiten im Alltag werden thematisiert.
  • Hygieneberatung: Tipps zur Reinigung der Schienen und zur Zahnpflege mit Aligner.

Ein solcher Termin dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten und bildet das Herzstück der Therapieüberwachung.

 

Was passiert, wenn Kontrolltermine nicht wahrgenommen werden?

Wird ein Kontrolltermin versäumt, verschiebt sich nicht nur der Schienenplan – es besteht auch das Risiko, dass sich unkontrollierte Zahnbewegungen einschleichen. Das kann zu folgenden Problemen führen:

  • Abweichung vom Plan: Die Zähne reagieren anders als erwartet und verschieben sich in eine unerwünschte Richtung.
  • Komplikationen durch schlecht sitzende Aligner: Schienen, die nicht optimal passen, können Druckstellen verursachen oder wirkungslos bleiben.
  • Verlängerung der Therapie: Jede Abweichung bedeutet zusätzliche Schritte – mehr Zeit, mehr Aufwand.
  • Erhöhtes Risiko für Refinement-Zyklen: Die Behandlung muss mit neuen Schienen nachjustiert werden.
  • Steigende Kosten: Zusätzliche Scans, Material und Arbeitsaufwand können zu Mehrkosten führen.

Deshalb ist es essenziell, dass du die Kontrolltermine als Teil der aktiven Therapie verstehst – nicht als Kür, sondern als Pflicht.

 

Was tun bei Urlaub, Krankheit oder Terminüberschneidungen?

Solltest du einen Termin nicht wahrnehmen können, informiere die Praxis Dr. Barloi frühzeitig. Gemeinsam lässt sich eine Lösung finden:

  • Frühere oder spätere Ersatztermine werden organisiert
  • Zusätzliche Schienen-Sets können vorbereitet und mitgegeben werden
  • Angepasste Trageintervalle werden individuell besprochen
  • Engmaschigere Kontrollen danach sichern den Wiedereinstieg

Wichtig ist, eigenmächtig keine Schritte im Therapieplan zu verändern. Weder sollte eine Schiene länger getragen noch zu früh gewechselt werden – dies kann den Gesamtablauf stören und den Behandlungserfolg gefährden.

 

Fazit

Kontrollen bei Aligner-Behandlungen sind ein zentrales Element für den Erfolg deiner Zahnkorrektur. Sie ermöglichen eine individuelle, präzise Begleitung der Therapie, verhindern Komplikationen und sorgen dafür, dass du dein Wunschergebnis ohne Umwege erreichst. Die Praxis Dr. Barloi unterstützt dich dabei mit Erfahrung, moderner Technik und persönlicher Betreuung – auf deinem Weg zu einem gesunden, geraden Lächeln.