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Zahnfehlstellungen durch Daumenlutschen – Prävention und Korrektur

17. Dezember 2025

Warum Daumenlutschen Zahnfehlstellungen begünstigt

Daumenlutschen ist bei Säuglingen und Kleinkindern ein normales Beruhigungsverhalten. Hält diese Angewohnheit jedoch über das dritte oder vierte Lebensjahr hinaus an, kann sie die Entwicklung von Zähnen und Kiefer deutlich beeinflussen. Der kontinuierliche Druck des Daumens wirkt dabei auf Zähne, Gaumen und Kieferknochen.

Besonders problematisch ist die langfristige Kombination aus Druck und falscher Zungenlage. Während des Lutschens liegt die Zunge meist tief im Mundraum, wodurch der formende Einfluss auf den Oberkiefer fehlt. Dies kann zu einer schmalen Kieferbasis, verschobenen Zahnachsen und einer gestörten Bisslage führen.

Typische Zahnfehlstellungen durch Daumenlutschen

Zu den häufigsten Folgen zählen ein offener Biss, bei dem sich die Frontzähne nicht mehr berühren, sowie ein vergrößerter Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer. Auch nach vorne gekippte Schneidezähne oder ein schmaler Oberkiefer sind typische Befunde.

Diese Fehlstellungen wirken sich nicht nur auf die Ästhetik aus, sondern auch auf Funktionen wie Kauen, Sprechen und Atmung. Bleiben sie unbehandelt, können sie sich mit zunehmendem Wachstum weiter verstärken und später umfangreichere kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich machen.

Prävention: Wann Handlungsbedarf besteht

Je früher die Ursache erkannt wird, desto einfacher lässt sich gegensteuern. Spätestens ab dem vierten Lebensjahr sollte das Daumenlutschen aktiv reduziert werden. Einfühlsame Gespräche, positive Motivation und das Ersetzen durch alternative Beruhigungsstrategien sind dabei oft erfolgreich.

In manchen Fällen reicht die reine Verhaltensänderung jedoch nicht aus. Wenn sich bereits erste Zahnfehlstellungen zeigen, empfiehlt sich eine frühe kieferorthopädische Kontrolle. So kann beurteilt werden, ob sich die Zahnstellung von selbst normalisiert oder unterstützende Maßnahmen notwendig sind.

Kieferorthopädische Korrektur bei bestehenden Fehlstellungen

Sind Zahn- oder Kieferfehlstellungen bereits ausgeprägt, kann die Kieferorthopädie gezielt eingreifen. Je nach Alter und Befund kommen funktionskieferorthopädische Geräte, herausnehmbare Platten oder später feste Zahnspangen zum Einsatz.

Ziel der Behandlung ist es, die Zungenlage zu normalisieren, den Oberkiefer zu stabilisieren und die Zähne in eine funktionell korrekte Position zu bringen. In der Praxis von Dr. Barloi erfolgt die Therapie individuell abgestimmt und altersgerecht – immer mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung.

Langfristige Auswirkungen vermeiden

Unbehandelte Fehlstellungen durch Daumenlutschen können auch im Erwachsenenalter Folgen haben. Neben ästhetischen Einschränkungen treten häufiger Kiefergelenksbeschwerden, Sprachprobleme oder eine erhöhte Anfälligkeit für Zahnabnutzung auf.

Durch frühzeitige Prävention und gezielte Korrektur lassen sich diese Langzeitfolgen in den meisten Fällen vermeiden. Besonders im Wachstum reagiert der Kiefer sehr gut auf sanfte steuernde Impulse.

Häufige Fragen zu Daumenlutschen und Zahnfehlstellungen

Ab welchem Alter wird Daumenlutschen problematisch?
Meist ab dem vierten Lebensjahr, wenn es dauerhaft anhält.

Reicht das Abgewöhnen allein aus?
Bei leichten Veränderungen oft ja, bei stärkeren Fehlstellungen nicht immer.

Sind Zahnspangen im frühen Alter sinnvoll?
Ja, wenn sie gezielt und wachstumsorientiert eingesetzt werden.

Kann sich der Biss von selbst korrigieren?
In manchen Fällen ja – eine fachliche Einschätzung ist jedoch wichtig.

Fazit: Früh handeln schützt Kiefer und Zähne

Daumenlutschen ist eine häufige Ursache für Zahnfehlstellungen im Kindesalter. Wird die Angewohnheit früh erkannt und begleitet, lassen sich viele Fehlentwicklungen verhindern oder sanft korrigieren.

Eltern, die unsicher sind oder bereits Veränderungen an den Zähnen ihres Kindes bemerken, finden bei
Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock
kompetente Beratung, moderne Diagnostik und individuell abgestimmte Behandlungskonzepte für eine gesunde Kieferentwicklung.