
Zahnspange Erwachsene: Wie lange dauert die Behandlung?
29. Juni 2025Warum sich auch Erwachsene für eine Zahnkorrektur entscheiden
Immer mehr Erwachsene entscheiden sich für eine Zahnkorrektur, sei es aus ästhetischen oder funktionellen Gründen. Schief stehende Zähne, ein falscher Biss oder Probleme mit dem Kiefergelenk sind keine reinen Jugendthemen. Zahnfehlstellungen können im Erwachsenenalter zu erheblichen Einschränkungen führen: von chronischen Kiefer- und Nackenschmerzen über Sprachprobleme bis hin zu erhöhtem Karies- und Parodontitisrisiko durch ungünstige Zahnkontakte. Auch psychosoziale Faktoren wie Unsicherheiten beim Lächeln oder in der Kommunikation sind für viele Patienten Anlass, über eine Zahnkorrektur nachzudenken.
Gerade im beruflichen Umfeld ist ein selbstbewusstes Auftreten wichtig. Fehlstellungen beeinträchtigen nicht nur das Lächeln, sondern oft auch die Ausstrahlung und das Selbstwertgefühl. Dank moderner Behandlungsmethoden und diskreter Alternativen wie Alignern oder zahnfarbenen Brackets ist eine Korrektur heute auch im Berufs- und Familienalltag problemlos integrierbar.
Welche Faktoren beeinflussen die Behandlungsdauer?
Die Behandlungszeit hängt von mehreren Faktoren ab:
Art und Ausmaß der Zahnfehlstellung: Leichte Engstände oder gedrehte Zähne lassen sich oft schneller korrigieren als komplexe Fehlbisse wie Kreuzbiss, offener Biss oder starker Tiefbiss. Auch Zahnwanderungen infolge von Zahnverlust können aufwendigere Korrekturen erfordern.
Gewählte Behandlungsmethode: Feste Zahnspangen wirken konstant und sind meist effizienter bei größeren Korrekturen. Aligner-Systeme hingegen erfordern eine sehr hohe Mitarbeit des Patienten und verlängern sich bei Unregelmäßigkeiten im Trageverhalten. Kombinierte Ansätze (z. B. festsitzende Systeme mit abschließenden Alignern) können optimal aufeinander abgestimmt werden.
Alter und biologisches Reaktionsverhalten: Mit zunehmendem Alter reduziert sich die Remodellierungsrate des Knochens, was die Zahnbewegung verlangsamen kann. Dennoch sind Korrekturen auch jenseits der 50 noch erfolgreich durchführbar. Die körperliche Allgemeingesundheit und der Zustand des Zahnhalteapparats sind entscheidende Voraussetzungen.
Tragedisziplin und Mitarbeit: Vor allem bei herausnehmbaren Systemen wie Alignern ist eine konsequente Nutzung (mindestens 22 Stunden/Tag) entscheidend. Auch die Teilnahme an Kontrollterminen und die richtige Mundhygiene haben Einfluss auf den Verlauf. Eine lückenlose Zusammenarbeit mit dem behandelnden Team ist unerlässlich.
Durchschnittliche Behandlungsdauer
In der Regel dauert eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen zwischen 12 und 30 Monaten. Diese Zeitspanne ist ein Richtwert, der individuell variiert:
Leichte Zahnbewegungen mit Alignern: ca. 6 bis 12 Monate
Klassische Fehlstellungen mit fester Zahnspange: 18 bis 24 Monate
Komplexe Bisskorrekturen mit kombinierter Therapie (z. B. Kieferchirurgie): 24 bis 36 Monate
Die Dauer kann verkürzt werden, wenn Patienten besonders diszipliniert mitarbeiten, technische Hilfsmittel wie Vibrationstools zur Beschleunigung nutzen oder ein besonders effektives Spangensystem wählen. Dennoch sollte man Geduld mitbringen: Eine sanfte und nachhaltige Zahnbewegung benötigt Zeit. Beschleunigungsmaßnahmen sollten nur unter professioneller Kontrolle zum Einsatz kommen.
Feste Zahnspange vs. Aligner
Feste Zahnspange
Diese Methode eignet sich besonders für komplexe Zahn- und Kieferfehlstellungen. Sie wirkt rund um die Uhr, da sie nicht entfernt werden kann, und erzielt dadurch eine konstante Kraftwirkung. Durch moderne Systeme mit selbstligierenden Brackets oder individuell gebogenen Bögen lassen sich Behandlungszeiten optimieren.
Die feste Zahnspange eignet sich auch für Patienten mit geringer Tragedisziplin, da sie kontinuierlich wirkt. Die regelmäßige Reinigung und sorgfältige Mundhygiene sind allerdings zwingend notwendig, um Entkalkungen und Entzündungen zu vermeiden. Die Ästhetik kann durch zahnfarbene Keramikbrackets deutlich verbessert werden.
Aligner
Aligner bieten ästhetische Vorteile und sind im Alltag angenehmer, erfordern aber hohe Tragedisziplin. Bei idealer Nutzung sind sie genauso wirksam wie feste Spangen. Die Dauer variiert stark und ist stark vom Patientenverhalten abhängig. Besonders bei berufstätigen Erwachsenen, die Wert auf Diskretion legen, sind Aligner beliebt.
Moderne Systeme erlauben eine präzise Planung mittels 3D-Scan, Simulation und digitalen Zwischenzielen. Wichtig: Das pünktliche Wechseln der Schienen sowie die sorgfältige Reinigung haben direkten Einfluss auf den Behandlungserfolg. Auch Nachbesserungen (sogenannte Refinements) sollten einkalkuliert werden.
Was beeinflusst den Therapieerfolg und die Dauer?
Neben der Ausgangssituation und gewählten Methode zählt auch die Mitarbeit des Patienten:
- Regelmäßige Kontrolltermine einhalten
- Gute Zahnpflege zur Vermeidung von Komplikationen wie Karies oder Zahnfleischentzündungen
- Diszipliniertes Tragen der Spange oder Aligner – auch in stressigen Alltagssituationen
- Verzicht auf schädigende Angewohnheiten wie Kauen auf harten Gegenständen, Stifte oder Fingernägel
- Ausreichende Information und Motivation durch Beratung und Betreuung in der Praxis
Gerade bei Erwachsenen ist die Eigenverantwortung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Eine gute Aufklärung zu Beginn der Behandlung legt den Grundstein für eine realistische Einschätzung von Dauer und Verlauf. Wer seine Rolle als aktiver Teil der Behandlung versteht, steigert die Erfolgschancen deutlich.
Nach der aktiven Behandlungsphase: Retention
Nach der Zahnbewegung ist Stabilisierung entscheidend. Mit Retainern (feste oder herausnehmbare Haltespangen) wird das erzielte Ergebnis langfristig gesichert. Diese Phase dauert mindestens weitere 6 bis 12 Monate, häufig auch länger. In vielen Fällen wird ein festsitzender Retainer dauerhaft an der Zahninnenseite befestigt. Alternativ kommen transparente Nachtschienen zum Einsatz.
Ein individuell angepasster Retentionsplan sorgt dafür, dass das Behandlungsergebnis langfristig stabil bleibt. Die Retention ist genauso wichtig wie die aktive Phase und wird in unserer Praxis engmaschig betreut. Ziel ist, einem Rückfall (Rezidiv) vorzubeugen und das neue Lächeln dauerhaft zu erhalten.
Fazit
Die Behandlungsdauer bei Erwachsenen liegt im Schnitt zwischen 12 und 30 Monaten, je nach Ausgangslage und Methode. Entscheidend sind Mitarbeit, Disziplin und die Auswahl eines passenden Therapiekonzepts. Eine realistische Einschätzung bekommst du in der Praxis Dr. Barloi, wo wir deinen individuellen Therapieplan erstellen und alle Fragen zu Dauer, Technik, Retention und Ablauf klären. Gemeinsam gestalten wir deinen Weg zu einem gesunden, harmonischen und selbstbewussten Lächeln.