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Schmerzen nach dem Einsetzen der Zahnspange – was hilft?

09. April 2025

Warum tun Zähne nach dem Einsetzen der Spange weh?

Du verlässt die Praxis mit deiner neuen Zahnspange – vielleicht etwas aufgeregt, aber auch neugierig auf das, was kommt. Doch dann: Nach einigen Stunden oder spätestens am nächsten Tag machen sich Schmerzen bemerkbar. Das Kauen ist unangenehm, ein Druck liegt auf den Zähnen, manchmal fühlt sich sogar der ganze Kiefer gereizt an. Keine Sorge – das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers und kein Anzeichen dafür, dass etwas schiefläuft.

Die Ursache für die Schmerzen liegt in der biologischen Reaktion auf die neue Belastung. Denn sobald eine Zahnspange eingesetzt wird – sei es eine feste Apparatur oder die erste Aligner-Schiene – beginnen die Zähne, sich unter dem sanften, aber konstanten Druck zu bewegen. Die feinen Haltefasern im Zahnbett und der umliegende Knochen registrieren diese Kräfte und beginnen mit einem Umbauprozess: Auf der einen Seite wird Knochensubstanz abgebaut, auf der anderen neu aufgebaut. Dieser Umbau ist es, den du als Druck oder Ziehen spürst – vor allem in den ersten Tagen.

 

Wie lange halten die Schmerzen nach dem Einsetzen an?

In der Regel treten die Schmerzen 6 bis 12 Stunden nach dem Einsetzen auf und erreichen ihren Höhepunkt innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden. Danach klingen sie in den meisten Fällen deutlich ab. Nach etwa 3 bis 5 Tagen berichten die meisten Patient:innen, dass sie kaum noch Beschwerden spüren oder sich vollständig an das neue Gefühl im Mund gewöhnt haben.

Bei festen Zahnspangen treten Schmerzen oft punktuell auf – etwa an besonders bewegten Zähnen oder an Stellen, an denen Brackets die Schleimhaut reizen. Bei Alignern ist der Schmerz häufig gleichmäßiger verteilt, aber ebenfalls spürbar – insbesondere bei neuen Schienen.

Gut zu wissen: Diese Schmerzen sind kein Zeichen von Schaden oder Fehlfunktion, sondern ein Hinweis darauf, dass die Behandlung wirkt und die Zähne auf die geplanten Bewegungen reagieren.

 

Was hilft gegen die Schmerzen – sanfte Mittel für schnelle Erleichterung

Wenn dich die Schmerzen nach dem Einsetzen der Zahnspange beeinträchtigen, gibt es viele Möglichkeiten, sie zu lindern. Die wichtigste Regel dabei: Nicht überfordern, sondern dem Körper etwas Zeit geben. Schon kleine Maßnahmen können den Unterschied machen.

Beginne damit, in den ersten Tagen weiche Nahrung zu bevorzugen – zum Beispiel Suppen, Nudeln, Kartoffelpüree oder Joghurt. So vermeidest du unnötigen Druck beim Kauen. Verzichte zunächst auf harte oder zähe Speisen wie Nüsse, Krustenbrot oder rohes Gemüse, denn sie erhöhen den Druck auf empfindliche Zähne.

Auch kühle Getränke oder das Lutschen von Eiswürfeln kann lindernd wirken – die Kälte reduziert die Entzündungsreaktion im Gewebe und beruhigt den Druckschmerz. Zusätzlich können sanfte Mundspülungen mit Kamille oder Salbei helfen, die Schleimhäute zu beruhigen und kleine Reizungen zu behandeln.

Wenn die Schmerzen stärker sind, darfst du bei Bedarf ein leichtes Schmerzmittel einnehmen – z. B. Ibuprofen oder Paracetamol. Aber bitte nur nach Rücksprache mit einer Fachperson oder Apotheke. In der Praxis Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock kannst du dich dazu jederzeit beraten lassen.

 

Was du zusätzlich beachten solltest

Neben den körperlichen Beschwerden ist es oft auch der ungewohnte Druck im Mund, der viele verunsichert. Das Gefühl, dass „etwas stört“, ist anfangs ganz natürlich – aber es wird schnell zur Routine. Sprich offen mit deinem Behandlungsteam, wenn du dich unwohl fühlst. Besonders bei festen Spangen können kleine Nachjustierungen, das Entfernen eines überstehenden Drahts oder die Anwendung von Schutzwachs an problematischen Stellen bereits große Erleichterung bringen.

Auch bei Aligner-Systemen ist es hilfreich, neue Schienen abends vor dem Schlafengehen einzusetzen. So durchläufst du den ersten, empfindlichsten Teil der Anpassung während des Schlafs – viele merken dadurch am nächsten Morgen deutlich weniger Beschwerden.

Nicht zuletzt hilft eine positive Haltung: Schmerz ist nicht schön, aber er ist auch ein Zeichen, dass etwas im Körper in Bewegung kommt – und dass die Behandlung begonnen hat zu wirken.

 

Wann solltest du die Praxis kontaktieren?

In den meisten Fällen klingen die Schmerzen nach einigen Tagen von selbst ab. Wenn sie jedoch länger als eine Woche anhalten, sich verschlimmern oder mit weiteren Symptomen wie Schwellungen, offenen Stellen oder Fieber einhergehen, solltest du die Praxis aufsuchen. Das gilt auch, wenn Brackets sich gelöst haben, ein Draht sticht oder du das Gefühl hast, dass ein Aligner nicht korrekt sitzt.

Zögere in solchen Fällen nicht – es geht nicht darum, den Schmerz „auszuhalten“, sondern die Behandlung optimal zu begleiten. Dein kieferorthopädisches Team steht dir jederzeit unterstützend zur Seite.

 

Fazit – Schmerzen sind vorübergehend, das Ergebnis bleibt

Schmerzen nach dem Einsetzen einer Zahnspange sind unangenehm, aber sie gehören bei vielen Behandlungen dazu – als Teil des Prozesses, durch den deine Zähne in die richtige Position gebracht werden. Mit Geduld, ein paar einfachen Maßnahmen und dem Vertrauen in dein kieferorthopädisches Team lassen sich die Beschwerden gut überstehen. Und nach wenigen Tagen ist das unangenehme Gefühl meist vergessen – der erste Schritt auf dem Weg zu einem gesunden, geraden Lächeln ist geschafft.

Für Fragen oder persönliche Tipps steht dir das Team der Praxis Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock jederzeit zur Verfügung.