Feste Zahnspange Brackets Canva

Welche Zahnspangenarten für Jugendliche gibt es?

29. Juni 2025

Warum gerade das Jugendalter ideal für eine Zahnkorrektur ist

Die Wachstumsphase zwischen dem 11. und 17. Lebensjahr eignet sich hervorragend, um Zahn- und Kieferfehlstellungen zu korrigieren. In dieser Zeit lassen sich Zähne besonders gut bewegen, und auch das Kieferwachstum kann noch positiv beeinflusst werden. Eine rechtzeitig begonnene kieferorthopädische Behandlung kann spätere Probleme wie Kiefergelenkbeschwerden, Sprachfehler oder funktionelle Einschränkungen vermeiden. Zudem ist die Akzeptanz von Zahnspangen im Jugendalter höher als bei Erwachsenen. Auch soziale Aspekte wie gemeinsame Erfahrungen mit Klassenkameraden können motivierend wirken.

 

Feste Zahnspangen

Klassische Metallbrackets

Die bekannteste Variante ist die feste Zahnspange mit Metallbrackets. Diese sind robust, effektiv und vergleichsweise kostengünstig. Die Drähte und Brackets werden individuell angepasst, um die Zahnstellung zu korrigieren. Elastische Gummizüge können bei Bedarf die Kieferverhältnisse mit beeinflussen. Bei guter Mundhygiene und regelmäßiger Kontrolle lassen sich mit dieser Methode selbst komplexe Fehlstellungen präzise behandeln.

 

Keramik- und Kunststoffbrackets

Wer es unauffälliger möchte, kann auf zahnfarbene Brackets aus Keramik oder Kunststoff zurückgreifen. Sie funktionieren wie Metallbrackets, sind aber im Alltag weniger sichtbar. Die Kosten liegen höher, was jedoch durch die bessere Ästhetik für viele Patienten gerechtfertigt ist. Besonders Jugendliche, denen das Aussehen während der Schulzeit wichtig ist, schätzen diese Alternative. Viele Modelle lassen sich zudem mit farbigen Gummis individuell gestalten.

 

Selbstligierende Brackets

Diese moderne Technik verzichtet auf Gummis zur Befestigung des Bogens. Stattdessen wird der Draht direkt im Bracket fixiert, was Reibung verringert und Behandlungszeiten verkürzen kann. Auch die Hygiene ist oft einfacher, was gerade bei Jugendlichen mit begrenzter Erfahrung in der Zahnpflege von Vorteil ist. Zudem benötigen diese Systeme mitunter weniger Kontrolltermine.

 

Herausnehmbare Zahnspangen

Aktive Platten

Diese bestehen aus Kunststoffplatten mit Drahtklammern und Schrauben, die gezielt Druck auf bestimmte Zahnsegmente ausüben. Sie eignen sich vor allem zur Korrektur leichter Fehlstellungen oder zur Frühbehandlung. Wichtig ist, dass die Spange täglich mehrere Stunden getragen wird – am besten auch nachts. Die regelmäßige Anpassung durch den Kieferorthopäden ist Voraussetzung für den Behandlungserfolg.

 

Funktionskieferorthopädische Geräte

Geräte wie Aktivator, Bionator oder Vorschubdoppelplatte beeinflussen das Kieferwachstum und die Muskulatur. Sie kommen oft zum Einsatz, wenn Ober- und Unterkiefer in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen. Besonders in der pubertären Wachstumsphase können diese Geräte langfristige Erfolge erzielen. Sie benötigen jedoch Geduld, Disziplin und regelmäßige Kontrolle. Der Vorteil: Sie wirken nicht nur auf die Zahnstellung, sondern auch funktionell auf Atmung und Haltung.

 

Aligner: Die unsichtbare Alternative

Transparente Kunststoffschienen (Aligner) erfreuen sich auch bei Jugendlichen zunehmender Beliebtheit. Sie sind fast unsichtbar, lassen sich zum Essen und Zähneputzen herausnehmen und sind besonders für ästhetisch sensible Jugendliche attraktiv. Voraussetzung ist eine hohe Tragedisziplin. Das bedeutet: mindestens 22 Stunden pro Tag über mehrere Wochen hinweg.

Moderne Aligner-Systeme arbeiten mit 3D-Simulationen, die den Verlauf vorhersagbar machen. In der Praxis Dr. Barloi beraten wir individuell, ob ein Aligner-System im jugendlichen Alter geeignet ist und welche Fehlstellungen damit gut behandelbar sind. Gerade bei milden Engständen oder Rotationen lassen sich mit Alignern sehr gute Ergebnisse erzielen.

 

Welche Zahnspange passt zu welchem Typ?

  • Technikbegeisterte Jugendliche kommen oft gut mit selbstligierenden Brackets zurecht.
  • Sportlich Aktive bevorzugen herausnehmbare Systeme, z. B. Aligner, die beim Training entnommen werden können.
  • Modebewusste Teens schätzen die Unauffälligkeit von Keramikbrackets oder Alignern.
  • Jüngere Patienten profitieren von funktionskieferorthopädischen Geräten, um das Wachstum zu beeinflussen.
  • Vergessliche oder wenig disziplinierte Jugendliche sind oft mit festen Zahnspangen besser beraten, da die Wirkung dauerhaft sichergestellt ist.

 

Weitere Aspekte bei der Wahl der richtigen Zahnspange

Neben der medizinischen Indikation spielen auch Komfort, Hygiene, Trageakzeptanz und Kosten eine Rolle. Eine feste Spange ist besonders effektiv bei komplexen Fehlstellungen, erfordert aber sorgfältige Pflege. Herausnehmbare Systeme bieten Flexibilität, verlangen jedoch Eigenverantwortung. Aligner wiederum erfordern eine sehr hohe Tragekonsequenz und eignen sich daher nur für besonders motivierte Jugendliche.

Auch finanzielle Aspekte können eine Rolle spielen: Während viele feste Zahnspangen teilweise von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Aligner meist privat gezahlt werden. Hier beraten wir in unserer Service-Info gerne zur Kostenübernahme und Finanzierung.

 

Fazit

Für Jugendliche gibt es eine Vielzahl an Zahnspangenarten – von der klassischen festen Variante über herausnehmbare Geräte bis hin zu diskreten Alignern. Welche Spange geeignet ist, hängt von der Fehlstellung, den individuellen Bedürfnissen und dem Lebensstil ab. In der Praxis Dr. Barloi beraten wir ausführlich und finden gemeinsam die optimale Lösung für eine gesunde Zahnstellung und ein selbstbewusstes Lächeln.