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Zungenlage und Zahnfehlstellung: Der oft übersehene Zusammenhang
05. November 2025Warum die Zungenlage für die Zahnstellung so wichtig ist
Die Position der Zunge beeinflusst die Entwicklung und Stabilität der Zahnreihen entscheidend. In Ruhe liegt die Zunge idealerweise flach am Gaumen, übt gleichmäßigen Druck auf die Kiefer aus und unterstützt so das natürliche Gleichgewicht im Mundraum.
Liegt die Zunge jedoch zu tief oder drückt beim Schlucken gegen die Vorderzähne, kann sie das Wachstum des Kiefers und die Zahnstellung negativ verändern. Diese falsche Zungenlage führt langfristig zu Engständen, offenen Bissen oder einem nach vorn verschobenen Zahnbogen.
Wie eine falsche Zungenlage entsteht
Häufig entwickelt sich eine fehlerhafte Zungenposition schon im Kindesalter – etwa durch langes Nuckeln, Mundatmung, Allergien oder vergrößerte Mandeln. Auch ungünstige Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder ständige Lippenpressung können das natürliche Zungenmuster stören.
Wenn die Zunge nicht am Gaumen ruht, verliert der Oberkiefer den notwendigen Wachstumsreiz nach außen. Dadurch wird er schmaler, die Zahnreihen verengen sich und Fehlstellungen entstehen. Mit zunehmendem Alter stabilisieren sich diese Muster, weshalb eine frühzeitige Korrektur besonders wichtig ist.
Auswirkungen auf Zähne, Kiefer und Haltung
Eine dauerhaft falsche Zungenlage kann weitreichende Folgen haben. Neben sichtbaren Zahnfehlstellungen entstehen häufig funktionelle Probleme wie
offener Biss oder Kreuzbiss,
unvollständiger Mundschluss,
Lispeln oder undeutliches Sprechen,
Kiefergelenksbeschwerden und Muskelverspannungen.
Darüber hinaus kann die Zungenlage sogar die Körperhaltung beeinflussen. Eine zurückliegende Zungenposition verändert die Spannung im Nackenbereich und kann langfristig zu Fehlhaltungen führen.
Behandlung: Zusammenarbeit von Kieferorthopädie und Logopädie
Die Korrektur einer falschen Zungenlage erfordert einen interdisziplinären Ansatz. In der Praxis von Dr. Barloi wird die Zungenfunktion zunächst analysiert – häufig mithilfe von Funktionsdiagnostik und 3D-Aufnahmen.
Anschließend erfolgt die Behandlung in enger Kooperation mit speziell geschulten Logopädinnen. Durch gezieltes myofunktionelles Training lernen Patientinnen und Patienten, die Zunge wieder in ihre physiologische Ruhe- und Schluckposition zu bringen. Begleitend können kieferorthopädische Maßnahmen nötig sein, um bestehende Zahnfehlstellungen zu korrigieren.
Vorbeugung: Frühzeitig auf Zungenlage achten
Mundatmung vermeiden – sie trocknet Schleimhäute aus und verändert die Zungenhaltung.
Korrekte Nasenatmung fördern – sie stabilisiert die Muskelspannung.
Bei Kindern auf Sprech-, Schluck- oder Kaustörungen achten.
Frühzeitig logopädische Abklärung bei auffälliger Zungenbewegung.
Eine rechtzeitige Diagnose verhindert, dass sich Fehlmuster verfestigen und spätere Zahnkorrekturen notwendig werden.
Häufige Fragen zur Zungenlage
Wie erkenne ich eine falsche Zungenlage?
Typische Hinweise sind Lispeln, Mundatmung oder ein offener Biss.
Kann sich die Zungenlage von selbst korrigieren?
In der Regel nicht. Sie muss durch gezielte Übungen oder Therapie trainiert werden.
Ist myofunktionelle Therapie immer nötig?
Ja, sie ist der Schlüssel zur langfristigen Stabilisierung der Zungenfunktion.
Hilft die Therapie auch Erwachsenen?
Ja, auch im Erwachsenenalter kann das Muskelmuster erfolgreich umtrainiert werden.
Fazit: Richtige Zungenlage für gesunde Zahnreihen
Die Zungenlage hat großen Einfluss auf die Form und Stabilität des Gebisses. Eine korrekte Position unterstützt die natürliche Kieferentwicklung und beugt Fehlstellungen effektiv vor.
Wer eine professionelle Analyse oder Therapie der Zungenfunktion wünscht, findet bei
Dr. Barloi in Schloß Holte-Stukenbrock
kompetente Beratung, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Logopädie und individuell abgestimmte Behandlungskonzepte für eine gesunde Mundfunktion.